Es macht doch immer wieder Spaß, etwas Neues auszuprobieren. Und mit Krakelier- oder Reißlack habe ich bisher noch nie gearbeitet. Die Theorie verspricht eine aufgeplatzte Oberfläche, die aussieht als handele es sich um ein uraltes Teil, dass schon mehrfach überlackiert wurde. Genau mein Ding also! Und wenn eine Verpackung schon so hübsch daher kommt, kann ich erst Recht nicht nein sagen! Man benötigt zwei Lackfarben, damit man nachher auch einen Farbunterschied sieht und eben den Krakelierlack, der zwischen den beiden Farben aufgetragen wird. Hört sich einfach an, ist es auch. Eigentlich.
Meine Opfer waren ein paar Teelichthalter aus Holz, die ich im Bastelgeschäft erstanden habe. Zunächst habe ich alles mit einem hellen Sandton angepinselt, dann alles schön trocknen lassen. Die zweite Schicht transparenten Krakelierlack darüber auftragen, kurz antrocknen lassen und im Anschluss dann die zweite Farbe drüber pinseln. In meinem Fall ein hübscher Grauton. Und wieder trocknen lassen. Nun reißt die Oberfläche auf und man kann den ersten Farbton wieder durchschimmern sehen. Dummerweise rutschte die Farbe leider der Schwerkraft folgend nach unten ab und so bildeten sich oben recht große Risse und kahle Stellen, weiter unten sammelte sich dann unschön die Farbe. Hmpf. Aber so schnell gebe ich dann doch nicht auf!
Also musste ein wenig Schleifpapier her und die oberste Schicht wurde nochmal angeschliffen. Zu gerne hätte ich jetzt noch eine dritte Farbe gehabt… Aber nun habe ich die Farbe überlistet und immer nur eine Seite liegend gestrichen. Dauert länger, aber das Ergebnis sieht schon gleich besser aus.
Eine ganz hübsche Optik, und tatsächlich sehen die Teelichthalter aus, als hätte ich sie irgendwo auf dem Trödelmarkt erstanden. Und so machen sie sich auch ganz hervorragend auf dem Wohnzimmertisch und werden uns die eine oder andere romantische Stunde bei einem Gläschen Wein und Kerzenschein bescheren. Wobei ich zugeben muss, dass die Farbdosen als Dekoration auch nicht so verkehrt aussahen. Vielleicht lasse ich lieber die auf dem Wohnzimmertisch stehen?
Beim zweiten Objekt habe ich mir dann aber direkt ein wenig mehr Zeit gelassen und jede Seite einzeln bearbeitet. Und schon ging es viel einfacher! Das kleine Schubladenkästchen wird zukünftig Geschenkbänder und -anhänger beherbergen. So habe ich alles gleich im Zugriff. Und so bin ich am Ende dann doch halbwegs versöhnt mit dem Krakelierlack. Die Experimente werden somit als abgeschlossen betrachtet!
Und nun wünsche ich Euch ein schönes Wochenende! Viele Grüße, Eure Tanja
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