Ich habe mich sehr gefreut, dass mein Beitrag über das Bloggen im Februar so gut bei Euch angekommen ist. Und wenn Ihr Euch mehr wünscht, dann sollt Ihr das auch bekommen! Ich hatte ja schon angekündigt, dass ich ein wenig auf das Thema Fotografie eingehen werde. Jetzt bin ich mit meiner Spiegelreflex (Nikon D7100) zwar gut ausgestattet, aber bestimmt nicht der technisch versierteste Fotograf. Ich probiere mich aus und brauche auch oft mehrere Anläufe, bis ich gute Bilder hinbekomme. Daher verzichte ich jetzt mal auf die technische Seite der Angelegenheit (weiter unten folgen noch links zu Leuten, die sich wirklich damit auskennen!) und gebe Euch erst mal ein paar Tipps, wie man Fotomotive schön stylt und schon mal ein optisch tolles Ergebnis erzielt. Dazu habe ich jetzt einfach meine Lieblingsdekoobjekte ausgesucht um Euch ein paar Wege zu zeigen, wie man schnell und einfach gute Ergebnisse erzielt.
Fotohintergründe
Die Wohnung eines DIY- oder Foodbloggers erkennt man daran, dass in mindestens einer Ecke mehrere Holzbretter rumstehen, die unterschiedliche Farben und Strukturen aufweisen. Und das nicht ohne Grund. Das schönste Motiv sieht schauderhaft aus, wenn es vor weißer Rauhfaser fotografiert wurde. Also sorgt man erst mal dafür, dass man ausreichend Auswahl an verschiedenen Fotohintergründen hat. Ein Ausflug in den Baumarkt lohnt sich und die Holzabteilung mit Sägezuschnitt ist die erste Anlaufstelle. Ob Ihr Euch für Spanplatte oder Multiplex entscheidet ist eigentlich egal. Die Platte sollte ca. 70 x 100 cm groß sein, damit Ihr auch etwas größere Motive noch bequem fotografieren, das Teil aber auch noch gut verstauen und tragen könnt. Alternativ taugen auch alte Rückwände von Bilderrahmen oder Schränken ganz hervorragend. Diese dienen als Untergrund für schöne Tapeten. Also ab in die entsprechende Abteilung und schöne Motive aussuchen. Meist bekommt man auch ein kleines Stück als Muster abgeschnitten, wenn Ihr Glück habt sogar ausreichend viel, um Eure Spanplatte damit zu bekleben. Eine Rolle weißes d-c-fix wandert auch gleich noch in den Einkaufswagen für die Rückseite. Ein glatter weißer Hintergrund schadet in keinem Fall. Sehr gut eignen sich auch komplette Tapetenrollen, die man an der Wand befestigt und dann auch über den Boden weiter abrollt. Also auch mal auf einzelne Angebotsrollen achten, vielleicht ist da was Passendes dabei. Dann habe ich noch verschiedene Holzhintergründe. Alte Bretter, Tischplatten oder Deckel in möglichst rohem und mit Grebrauchsspuren versehenen Zustand bekommt man beim Trödler oder im Internet für kleines Geld. Wenn die Farbe nicht so ganz gefällt, kann man mit grauer oder weißer Beize nachhelfen. Dann habe ich vor kurzem noch gehört, dass man auch einzelne Laminat- oder Parkettleisten im Baumarkt bekommt, eventuell sogar als Muster. Auch das taugt wunderbar als Untergrund. Heute ist mein alter Hocker zum Einsatz gekommen, der schon viele Jahre und mehrere Lackschichten auf dem Buckel hat. Den Unterschied sieht man sofort, oder?
Accessoires
Aber fertig sind wir noch lange nicht! Hört sich jetzt etwas bekloppt an, aber inzwischen habe ich eine große Kiste an Dekokleinzeug, das ich immer dann einsetze, wenn dem Bild noch etwas ‚fehlt‘. So wie ein Foodblogger im Zweifel noch ein paar Pfefferkörner und etwas Petersilie auf seinem Essen dekoriert, habe auch ich so ein paar kleine Tricks auf Lager, wie das Bild ein bisschen spannender wird. Zunächst einmal gehören dazu Blumen und Blüten jedweder Form. Dürfen auch künstlich sein, wenn sie sowieso nur unscharf im Hintergrund zu sehen sind. Dann habe ich noch verschiedenes Grünzeug wie Dschungelmoos und Blätter. Einen sehr schönen Effekt erzielt man auch mit kleinen Holzspänen, Nüssen oder Steinen. Je nach Jahreszeit kann man auch einfach mal draußen vor der Tür schauen, was sich gerade so anbietet. Ich habe in dieser Woche auch schon alte Hyazinthenzwiebeln arrangiert, man muss nur ein wenig seine Phantasie spielen lassen. Und dann natürlich zum Bild passende Dekoprodukte, ich habe hier kleine Vasen oder Flaschen, einen alten Wecker, eine rostige alte Kelle und noch vieles mehr im Angebot, das immer wieder auf meinen Bildern landet.
Anordnung
Das wichtigste sollte nach Möglichkeit im Vordergrund stehen, das ist schon mal klar. Drumherum verteilt sich dann die oben beschriebene Dekoration und schon kann es los gehen. All dies drapiert Ihr auf Eurem Untergrund und stellt den Fotohintergrund dann noch in Position. Das geht auf dem Boden oder auch bequemer auf einem Tisch, der an die Wand gerückt ist. Ein Blick durch die Kamera zeigt Euch, ob alles perfekt harmoniert. Für den Bildaufbau ist auch immer wieder der goldene Schnitt zu beachten. Bilder, bei denen das Motiv idealerweise auf den sich kreuzenden Linien liegt, wirken harmonischer. Auch die Farbabstimmung Eurer Motive ist wichtig. Wollt Ihr etwas Weißes fotografieren, sollte der Hintergrund ein wenig dunkler sein, um einen Kontrast zu schaffen.
Licht
Auch das schönste Motiv kommt nicht schön auf Bildern zur Geltung, wenn es einfach zu dunkel ist. Für den Anfang taugen notfalls zwei Baustrahler um ein wenig Helligkeit ins Bild zu bekommen. Die Kamera wird es sehr viel leichter haben, ein scharfes Bild zu produzieren, wenn ausreichend Licht zur Verfügung steht. Die Lampen werden von zwei Seiten auf das Motiv gerichtet, wenn es dann noch Schatten gibt, die Ihr vermeiden wollt, benötigt ihr einen Reflektor. Die schönsten Bilder entstehen natürlich bei Tageslicht, aber sobald es auch nur ein wenig bewölkt ist, kommt in meine Wohnung mit den paar Dachfenstern nicht mehr so richtig viel Helligkeit. Ich fotografiere auch mittags um 12:00 Uhr immer mit zusätzlicher Beleuchtung.
Stativ
Seitdem ich ein anständiges Stativ mein Eigen nenne, werden auch meine Bilder viel besser. Gerade bei schwierigen Lichtverhältnissen macht sich das sehr bemerkbar. Habe ich mir vorher damit beholfen, die Kamera auf einen Tisch oder Hocker zu legen bevor ich ein Bild mache, kann ich nun aus allen Perspektiven shooten und erhalte klare und scharfe Bilder. Mein Modell ist das Manfrotto befree Reisestativ. Sehr sparsam im Platzverbrauch, leicht und sehr wendig und auch fix umgebaut. Den Unterschied sieht man sofort. Da ich das Bild ohne Stativ mit der ISO-Automatik schießen musste zum einen sehr viel dunkler, zum anderen auch nicht ganz scharf. Daneben dann auf Stativ mit ISO 100 und das ganze Bild wirkt gleich freundlicher, plastischer und harmonischer. Und bitte nie wieder mit Blitz fotografieren!
Bildbearbeitung
Nach ein paar Monaten in Photoshop bin ich inzwischen ganz fix mit der Bildbearbeitung. Mir ist vor allem wichtig, dass die Farben harmonieren – besonders wenn ich mehrere Bilder aus einer Serie in einem Beitrag unterbringen will, müssen diese gut zusammen passen. Das ist in einem Bildbearbeitungsprogramm natürlich kein Problem. Üblicherweise kümmere ich mich zunächst einmal darum, das Bild perspektivisch zu begradigen falls nötig. Dann folgt der Weißabgleich. Auch an Klarheit und Belichtung kann man sich ein wenig versuchen. Dann drehe ich die Farben genau dorthin, wo ich sie haben möchte. Meist verschwinden Orange und Gelb, oft auch Sättigung oder Farbdynamik im Allgemeinen. Ich versuche aber, die Bilder möglichst natürlich zu belassen. Mehr geht immer, wirkt aber am Ende dann einfach nicht mehr authentisch. Hier mal ein schönes Vorher- Nachher Beispiel:
Und wer jetzt einfach nicht genug Information bekommen kann, dem habe ich mal ein paar links zusammen gestellt, die wirklich sehr hilfreich sind. Auf Mein Feenstaub bloggt Lisa über DIY und Selbstgemachtes, aber auch sehr anschaulich über Fotografie. Tolle Tipps wie das mit der Blende und Belichtungszeit so geht, gibt sie in diesem Beitrag. Und wer ein bisschen was über die Bildbearbeitung in Photoshop wissen möchte, kommt hier garantiert auf seine Kosten. Dann gibt es ja noch die Profifraktion, hier könnt Ihr gleich ein Seminar buchen. Wie das dann so aussehen könnte, zeigen Euch Stef und Philip in Ihren sehr anschaulichen Beitrag.
Hat Euch mein kleiner Ausflug ins Styling von Fotokulissen geholfen? War noch der eine oder andere Tipp dabei? Und was habe ich alles vergessen?
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