Jeder der mich kennt wird nun aufhorchen und sich fragen warum ich bitteschön Yogasocken stricke. Sport gehört nun wirklich nicht zu meinen besonderen Vorlieben, ich bin da eher faul. Will die wieder was verschenken? Mitnichten, die ziehe ich selber an. Jawoll. Und zwar beim Yoga! Vor ein paar Monaten hat mich eine ganz besondere Verkaufstalent auf die Kurse hingewiesen und mich sogleich um den Finger gewickelt. Ich habe spontan zugesagt und saß ein paar Tage später im Schneidersitz auf einer Yogamatte. Fühlte sich erstmal seltsam an, die Knie und Fußgelenke schmerzten und ich musste mir selber eingestehen, dass ich bei weitem nicht mehr so gelenkig bin, wie noch vor einigen Jahren. Die tolle Stimmung, die ruhige Atmosphäre und auch das gute Gefühl nach der Stunde haben mich aber überzeugt. Und so wackle ich nun jede Woche brav dorthin und konzentriere mich 90 Minuten lang auf meine Atmung. Erstaunlich.
Um die Motivation weiter aufrechtzuerhalten, muss ich allerdings den inneren Schweinehund doch immer mal wieder überlisten. Und so darf das passende Equipment natürlich nicht fehlen. In den letzten Wochen habe ich bereits ein atmungsaktives Top nebst vorteilhafter Yogahose angeschafft, eine Matte habe ich tatsächlich im Keller gefunden. Wie die da hin gekommen ist? Ich bin ratlos. Mit normalen Socken rutscht man leider ziemlich unschön herum und ein stabiler Stand fällt doch schwer. Und so mussten Yogasocken her. Da ich bei neuen Strickprojekten ja immer sofort dabei bin, ging es gleich los. Ich habe 48 Maschen auf mein Nadelspiel aufgenommen und mit den 4er Nadeln begonnen ein einfaches Rippenmuster zu stricken. Immer 2 linke und 2 rechte Maschen im Wechsel.
Nach ca. 10 cm ging es dann an die Öffnung für die Ferse. 20 Maschen wurden nun einfach angekettelt, die Restlichen in der Runde dann normal abgestrickt. Kommt man dann wieder an die erste abgekettelte Masche, müssen wieder 20 Maschen aufgenommen werden – ich habe diese Maschen einfach gehäkelt – und es geht weiter in Runden. Nach weiteren 10 cm habe ich dann auf ein 5er Nadelspiel gewechselt, damit meine Waden auch schön in die Socken passen am Schluss.
Um nun zu einem schönen Abschluss zu kommen, habe ich die Maschen oben elastisch abgekettelt. Die ersten beiden Maschen werden einfach abgestrickt, die beiden entstandenen Maschen dann rüber auf die linke Nadel zurückgeschoben. Mit der rechten Nadel dann hinten rechts verkreuzt verstricken. Eine Masche bleibt auf der rechten Nadel. Eine weitere Masche stricken und wieder beide Maschen von der rechten auf die linke Nadel schieben, beide zusammen verstricken bis alle Maschen abgestrickt sind. Der Abschluss bleibt nun schön elastisch.
Sobald der Erste fertig war, habe ich das alles nochmal wiederholt und auch für den zweiten Fuß noch gleich eine Socke gestrickt. Insgesamt sind die Socken 45 cm hoch, dafür habe ich ca. 250g Wolle benötigt. Und nun kann ich mich ganz entspannt und mit warmen Füßen auch im Winter auf die Yogamatte begeben. Optisch machen meine neuen Yogasocken auch richtig was her. Schade nur, dass ich noch ein wenig werde warten müssen, bis es wieder kalt genug sein wird…
Namaste
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