Vielfach verlässt man sich ja auf ein Bauchgefühl, oder man hat irgendwo mal irgendwas gesehen und folgt einer Inspiration. Und natürlich ist es auch möglich, dass man einfach ein Händchen dafür hat, tolle Räume zu schaffen mit Möbeln und Accessoires. Schöne Dekorationen sind aber ja auch kein Hexenwerk, wenn man „den Blick“ oder das Vorstellungsvermögen nicht hat, kann man sich doch einfach an ein paar Regeln halten. Die erleichtern dann das Einrichten und schaffen gleich Wohlfühlatmoshäre im neuen Zuhause oder einem Raum, der schon länger mal „überarbeitet“ werden soll.
Stilrichtung
Es gibt nicht langweiligeres, als ein Zuhause ohne Ecken und Kanten. Wenn man im schlichten, skandinavischen Stil einrichtet, darf auch gerne mal ein Retroteil oder eine afrikanische Vase mit einziehen. Vor allem aber Dinge mit Persönlichkeit. Denn das macht eine Wohnung erst zu einem Zuhause. Ich war ja jahrelang ein Verfechter des Minimalismus. Räume, in denen nur eine Couch und ein Beistelltisch stehen, sind aber furchtbar ungemütlich, das habe ich inzwischen eingesehen. Um seinen eigenen Stil zu finden, macht es Sinn, sich Bilder von Dingen, die man mag auszureißen oder – es lebe das Internet – zu pinnen. Da merkt man dann ganz schnell, in welche Richtung es gehen soll. Und wenn es dann verschiedene Lieblingsstile gibt: die Wohnung hat ja auch mehrere Räume…
Symmetrie
Es sieht meist gleich viel hübscher aus, wenn neben dem Bett rechts und links zwei gleiche Nachtschränkchen stehen und am Besten auch gleich noch baugleiche Nachttischleuten. Das lässt sich auf viele Bereiche in der Wohnung anwenden.
Farbharmonie & Kontraste
Da ich ja ohnehin nicht so der Farbliebhaber bin, gibt es bei mir nur ruhige sanfte Weiß-, Beige- und Steintöne in Kombination mit Dunkelbraun und Schwarz. Für mein ganz persönliches Empfinden ist das schon genug Farbe. Wer es bunt mag, kann unterschiedlichste Konzepte wählen und je nach Raum und Einrichtungsstil entweder mit einer Farbe in unterschiedlichen Schattierungen das gesamte Zimmer harmonisch abstimmen. Kupfer ist in diesem Sommer ein schönes Beispiel. Ein paar Kissen, eine Vase oder Schale und ein Bild mit verschiedenen Kupfertönen lässt einen Raum gleich fröhlicher erscheinen. Oder man konzentriert sich auf ein bestimmtes Konzept: ausschließlich Pastell- und Nudetöne im Schlafzimmer wirken sehr edel, ein orientalisch eingerichteter Raum verträgt viel Violett, Rot und Orange. Ein Raum, der besonders klein ist, sollte nach Möglichkeit sehr hell eingerichtet sein, um nicht optisch noch kleiner zu wirken. Und das Wichtigste: Das Konzept sollte zum Bewohner passen!
Visualieren
Jetzt macht mal alle die Augen zu, und dann stellt Ihr Euch den Schrank mal in der anderen Ecke vor… So funktioniert es meistens nicht so richtig. Vera von Nicest things hat vor kurzem ein wundervolles Programm vorgestellt, mit dem man ganz hervorragend und einfach seinen Raum nachbauen und mit Möbeln bestücken kann. Tolle Sache, danke Vera! Hier geht es zum Beitrag… So kann man sich Fehlkäufe ersparen und ist perfekt vorbereitet.
Materialmix
Ein Sofa voller gleicher Kissen? Das wäre sehr schade. Grade hier gibt es ja unendliche Gestaltungsmöglichkeiten. Weicher Samt neben rauem Leinen – das sieht gut aus! Altes Holz nebem hochglänzend weißen Schrankfronten – jawoll! Genäht, gestrickt und gehäkelt nebeneinander auf der Couch? Na, warum denn eigentlich nicht?
Licht
Darüber könnte man jetzt ein ganzes Buch schreiben – ich versuche mich kurz zu fassen. Nichts verändert einen Raum mehr als eine schöne, indirekte Beleuchtung. Und man braucht nicht mal zwingend einen Inneneinrichter, um in den Genuß schöner, indirekter Beleuchtung zu kommen. LED-Lichtbänder gibt es inzwischen auch schon für kleines Geld. Unter den Küchenschränken an der Sockelleiste angebracht, wirkt der ganze Raum gleich moderner und innovativer. Hinterleuchtete Kommoden werden zum echten Hingucker. Eine schöne Wandleuchte ersetzt inzwischen sogar Bilder an der Wand. Zum Einen sollte es eine Grundbeleuchtung (meist in Form einer Deckenleuchte) geben, auch wenn diese sicher nicht während des gemütlichen Fernsehabends angeschaltet sein wird. Dann noch indirekte Lichtquellen, die den Raum in ein warmes Licht tauchen. Hier auch Vorsicht vor kaltweißen LEDs walten lassen, man will sich ja nicht wie im Operationssaal fühlen. Und zum Schluss noch punktuelle Beleuchtung von Dekoobjekten, der Leseecke usw., die nur bei Bedarf eingeschaltet wird. In meiner Wohnung habe ich die komplette indirekte Beleuchtung über Funksteckdosen und entsprechende Fernbedienungen gesteuert. Gibt es im 3er- Set in jedem Baumarkt oder auch im Internet. Ich komme also abends nach Hause, nehme mir die Fernbedienung und schalte darüber das Licht ein. Man kann auch mehrere Steckdosen auf einem Bedienknopf schalten. An meinem Modell gibt es vier Schalter, so gibt es auch 4 verschiedene „Beleuchtungsgrade“.
Möbel
Bei den Standards wie Bett, Schrank oder Esszimmertisch sollte man beim Kauf darauf achten, dass diese auch in 10 Jahren noch gefallen. Also eher schlichte Stücke wählen, die sich immer wieder kombinieren lassen. Ich setze ja gern auf weiße Möbel, seitdem ich meine komplett in Birke gehaltene Schlafzimmerausstattung von beigem Teppichboden auf Eichenparkett umgezogen habe. Birke auf Eiche sieht nicht besonders schick aus – aber damit muss ich jetzt leider leben… Ansonsten mag ich Bauhausklassiker ebenso gern wie Designerstücke vom Möbelschweden. Da man meist nicht über den entsprechenden Geldbeutel verfügt, um gleich alles auf einmal zu kaufen, lieber bei beanspruchten Möbeln nach und nach einrichten und sich „was Anständiges“ zulegen.
Stauraum
Ich liebe es ja sehr aufgeräumt und puristisch. Das würde sich allerdings überhaupt nicht umsetzen lassen, wenn ich nicht überall in der Wohnung Schränke und Kommoden hätte, in denen alle Dinge verschwinden, die man nicht als Dekoration bezeichnen kann. Als erstes gilt es also zu planen, wieviel Platz man eigentlich braucht, um all sein Hab und Gut unterzubringen und entsprechend Schränke einzuplanen. Vorsicht vor offenen Regalen, die sehen zwar gut aus, solange noch nicht viel drin steht, aber sobald mal das „echte Leben“ eingezogen ist, sind sie in meinen Augen doch eher unpraktisch. Ich habe Billy mit Türen versehen und ansonsten möglichst darauf verzichtet. So kann man sich auch stundenlanges Staubwischen jede Woche ersparen…
Dekoration
Schon beim Blumenbinden als Kind hat man mir beigebracht, dass man in Sträußen immer eine ungerade Anzahl an Blüten der gleichen Sorte verwenden sollte. Genau so ist es auch beim Dekorieren, drei, fünf oder sieben Objekte in ähnlichen Stil wirken meist hübscher als eine gerade Anzahl. Bei Dekorationen ist es sinnvoll, ein verbindendes Element zu finden, wie z.B. Farbe, Form oder Material. Dann wirkt es wie gewollt, und nicht wie zufällig liegengelassen. Ansonsten heißt es ausprobieren. Ich habe in den letzten Jahren gefühlte 1000 Mal umdekoriert, je nach Jahreszeit und Lust und Laune. Dinge, die mir gut gefallen, bleiben dann eben doch ein bisschen länger stehen.
Weniger ist mehr
Hatte ich schon erwähnt, das ich es schlicht mag? Wenn man von Farben, Möbeln und Dekoration erschlagen wird, sobald man einen Raum betritt und gar nicht weiß, wohin man zuerst schauen soll, ist etwas schief gelaufen. Es muss nicht an jeder Wand ein Bild hängen… Wenn es noch ein bisschen leer in der oberen Hälfte der Wände aussieht, kann man sich wunderbar mit Schriftzügen, einer tollen Uhr oder einer Wandleuchte behelfen. Und das Sideboard muss auch nicht auf jedem Zentimeter mit Deko ausgelastet werden. Ein paar Lieblingsstücke, die schön inszeniert wurden, sehen viel eleganter aus. Leider schleicht sich auch bei mir oft der Deko-Overkill ein. Dann hilft mir der komplette Kahlschlag. Ich sammle alles ein und stelle es auf den Esszimmertisch. Dann fange ich in meinem Lieblingsraum an und dekoriere mit den Dingen, die ich am Liebsten mag, und die am Besten zusammenpassen. Und das Ganze in jedem Raum so lange, bis noch ca. 10 Teile auf dem Tisch stehen, die übrig geblieben sind. Die werden dann einfach eingepackt und verstaut, um beim nächsten Dekomarathon (vielleicht) wieder zum Einsatz zu kommen.
Auch wenn ich keine Einrichtungsexpertin bin, habe ich trotzdem einfach mal ein paar Dinge zusammen geschrieben, die mir in den letzten Jahren immer sehr geholfen haben beim einrichten. Nachdem ich dreimal umgezogen bin mit all meinem Hab und Gut, habe ich doch die ein oder andere mehr oder weniger leidvolle Erfahrung gemacht. Vielleicht ist Euch das alles sowieso schon klar gewesen, vielleicht hilft Euch aber der ein oder andere Tipp ja weiter? Würde mich über Feedbacks freuen, ob Ihr Euch mehr Beiträge in diese Richtung wünscht. Bitte mal ankreuzen: ja | nein | vielleicht…
Liebe Tanja,
tolle Ideen, vor allem Dein Tip mit den Funksteckdosen ist super praktisch. Da werde ich doch gleich mal recherchieren, wo es sowas bei uns gibt! Liebe Grüße, Uli
Hey meine Liebe,
von den Funksteckdosen bin ich auch jeden Tag wieder begeistert. Aber den Tipp habe ich ja schon vor Jahren von Dir bekommen.
Liebe Grüße und fühl dich gedrückt
Dirk
Hallo mein Lieber,
oh, das freut mich sehr! Wünsche Dir einen ganz tollen Samstag und drücke Dich zurück! Bis ganz bald… Liebste Grüße, Tanja
Vielen herzlichen Dank! Sehr schöne Übersicht. Von dem Minimalismus versuche ich auch gerade meinen Mann zu überzeugen.
Liebe Nana,
🙂 wünsche Dir ganz viel Erfolg! Und ein wundervolles Wochenende! Liebste Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
so ein toller Post! Ich kreuze dann mal ganz doll „ja“ an! Von deiner indirekten, über Fernbedienung gesteuerten Beleuchtung bin ich schwer beeindruckt. Das macht sich bestimmt auch gut, wenn Besuch da ist… ganz lässig zur Fernbedienung greifen und schon geht das perfekte Stimmungslicht an. Wir haben ja auch indirektes Licht, aber dafür muss ich dann immer hinter den Fernseher oder hinter den Konsoltisch krabbeln, das wirkt leider nicht ganz so elegant 😉
Viele liebe Grüße und danke für den Link!!
Vera
Liebe Vera,
vielen Dank für Deine lieben Worte! Die Fernbedienungen kosten nicht so viel, hier mal der link: http://www.amazon.de/Elro-AB440S-3C-Funksteckdosen-Funksteckdose/dp/B002QXN7X6. Sind auch wirklich einfach zu installieren… Nie wieder hinter den Konsoltisch krabbeln?!
Das Programm, dass Du vorgestellt hast ist wirklich toll – also lieben Dank an Dich für den Tipp!
Wünsche Dir einen tollen Samstag! Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
Ja,ja,ja, bitte mehr. Ein toller Post.
Liebe Grüße.
Kerstin M.
Liebe Kerstin,
♥-lich willkommen hier auf dem Blog, freue mich, dass Du da bist! Gut, dann werde ich schon mal nachgrübeln, was es als nächstes Thema geben wird! Einen wundervollen Sonntag und bis bald, Tanja
Wunderbar – das ganze mal zusammengefasst hat mir grad sehr geholfen. Muss unser Wohnzimmer demnächst einer „Kur“ unterziehen und zerbreche mir den Kopf, wie ich am besten beginne. Dafür werde ich erst mal den Link nutzen und danach dann deine Anregungen. Herzlichen Dank!
vonKarin,
die durchaus gerne mehr davon lesen würde.
vonKarin.blog.de
Liebe Tanja, gern mehr davon. Ich glaub ich werde demnächst mal das Sammeln auf dem Tisch probieren!
Ich wünsche dir noch einen schönen Sonntag, Andrea
Liebe Andrea,
na dann wünsche ich Dir ganz viel Erfolg! Freue mich, wenn Du berichtest, wie es geklappt hat 😉 Auch einen tollen, sonnigen Sonntag!!! Liebe Grüße, Tanja
Hallo Tanja,
was für ein toller Post! Eigentlich müsse ich ihn gleich jetzt ausdrucken um ihn immer wieder zu lesen wenn ich wieder einmal nicht genau weiß wo ich was und wie hinstellen soll. Vielen Dank für deine Tipps und ja bitte, bitte, bitte mehr davon.
Lg. Irene 🙂
http://www.moliba.blogspot.com