Natürliche Materialien und neutrale Farben – ein wunderbarer Trend, der sich überall auf den Blogs, Pinnwänden und in Zeitschriften findet. Auch ich bin völlig im Naturrausch und lasse heute mal die Nähnadel rauchen. Ein paar Stücke Leinen hatte ich schon vor Monaten bei Stoff & Stil bestellt und dann ganz ordentlich im Schrank verstaut. So konnte ich gleich loslegen mit meiner Stoffserviette und habe mich dann gleich beim Stöbern in eine Hohlsaumstickerei verliebt. Wie das geht? Das habe ich mich auch gefragt. Das tolle am Web ist ja, dass man auf solche Fragen gleich wunderbar viele Antworten findet. Und so konnte es dann auch recht schnell losgehen. Das es so lange dauern würde, hatte ich allerdings nicht gedacht. Ein paar Stunden war ich schon beschäftigt. Dafür habe ich jetzt ein wunderbares, edles und selbstgemachtes Stück, dass ich meiner Aussteuer hinzufügen kann. Oder sagen wir mal: könnte, wenn es denn so etwas in diesem Hause geben würde.
So wird’s gemacht:
Los geht es mit dem Zuschnitt des Stoffs. Für eine Serviette 50 x 50 cm habe ich ein Quadrat mit 58 x 58 cm zugeschnitten. Der Saum wird nachher dann ca. 1,5 cm breit sein. Dann jeweils 4 cm von den Schnittkanten an allen Seiten fünf Fäden aus dem Leinen herausziehen. Beim Ersten ist das noch ein bisschen umständlich, die nächsten lösen sich dann aber ganz leicht. Nun geht es an die Ecken. Um eine schöne, saubere Kante zu erreichen habe ich die Ecken umgeknickt und mit dem Bügeleisen fixiert. Bei der Gelegenheit lohnt es sich auch, das komplette Werkstück zu bügeln, das macht die weitere Verarbeitung viel einfacher. Vor dem Abschneiden der Ecke nochmals prüfen, ob bei eingeschlagenem Saum alles an der rechten Stelle sitzt. Dann alle Ecken einschlagen und mit Nadeln fixieren.
Jetzt wird die Nähnadel geschwungen! Jeweils fünf Fäden mit der Nadel von rechts nach links aufnehmen und den Faden durchziehen. Nun ist es wichtig, den Faden nochmals auf gleiche Weise um die Fäden führen. Dann in den umgeschlagenen Saum einstechen und festziehen. Und so geht es dann einmal rundherherum. An den Ecken gleich auch noch die Kanten schließen. Um den Hohlsaum fertig zu stellen nun auch noch die innen liegende Seite der Fadenstäbchen auf gleiche Weise zusammenziehen. Dabei wird dann nicht in den Saum eingestochen sondern in den Stoff selbst.
Und am Schluss sieht es dann so aus. Der Hohlsaum macht sich ganz hervorragend an meiner Serviette und wunderbarerweise ist diese durch die exakte Verarbeitung im Fadenlauf auch absolut gerade. Zum Schluss wird nochmal gebügelt und alle noch abstehenden Fäden versäubert. Sicherlich wäre eine einfach gesäumte Leinenserviette auch schon sehr edel, aber dieses kleine aber feine Detail macht den Unterschied.
Das Ergebnis gefällt mir ausgesprochen gut. Ich bin ja auch ein großer Fan von Stoffservietten. Nachdem aber die filigrane Handarbeit mehrere Stunden verschlungen hat, bin ich nicht sicher, ob ich ein komplettes Set aus 6 Servietten zusammen bekommen werde. Stoff wäre ja noch genug da… Aber das edle Teil passt auch wunderbar in meinen Brotkorb und wird sicher in nächster Zeit meinen Sonntagsbrötchen ein schönes Zuhause bieten. Zunächst einmal wird es also bei einem Einzelstück bleiben. Es sei denn, jemand wirft ein großes Paket Zeit vom Himmel!
…. ohhh, so lang lang ist´s her, dass ich das gelernt habe, damals wolle ich auch nicht so recht ran, und dann hat es so richtig Spaß gemacht. Deine Stickerei schaut nämlich richtig klasse aus.
Liebe Grüße
Gabi
Liebe Tanja,
traumhaft schön, Deine Serviette! Sieht nach alter Handwerkskunst und längst vergessener Werte aus. Wirklich schön. Aber die Geduld hätte ich einfach nicht!
Viele liebe Grüße, Madita
Liebe Tanja,
Gratuliere, dass Du Dich an die Hohlsaumstickerei gewagt hast. Das Resultat ist eine Pracht. Ich bin ebenfalls eine absolute Liebhaberin von Stoffservietten und insbesondere die mit Hohlsaum. Meine Großmutter hat immer welche gemacht und so gibt es mehrere Sets davon in der Familie. Doch dadurch weiß ich auch, wie zeitaufwendig diese Handarbeit ist und habe mich deswegen noch nicht rangetraut. Irgendwie scheint uns allen die Geduld zu fehlen, die unsere Vorfahren anscheinend noch hatten. Aber vielleicht waren sie auch nur weniger abgelenkt als wir heute. Seufz, Deine Fotos und das Layout des Tutorials sind mal wieder wunderschön. Kannst Du mir Kurse geben;-) .
Liebe Grüsse,
Claudine
Liebe Claudine,
bin ja selber noch beim ausprobieren und ständig neu erfinden 🙂 Aber natürlich gern! Du hast Recht, Geduld gehört auch nicht zu meinen Stärken und man müsste einfach mehr Zeit haben. Wenn es schnell gehen würde, wüsste man das Ergebnis dann auch wahrscheinlich gar nicht so zu schätzen… Ich danke Dir sehr für Deinen lieben Kommentar!
Liebste Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
wooow, das ist ja wieder abslout perfekt geworden! Und eine faszinierende Technik, ich hätte mir überhaupt nicht vorstellen können, wie so ein Hohlsaum gemacht wird, aber mit Deiner Erklärung ist es eigentlich völlig logisch … Ich befürchte nur, mir würde ein wenig die Geduld dazu fehlen, schade eigentlich, denn solch fein verabeitete Stoffservietten finde ich einfach toll.
LG, Mecki
Liebe Mecki,
wenn es nach einer dann getan wäre 😉 Bin ja auch ein furchtbar ungeduldiger Mensch, aber solche Handarbeiten lassen mich zur Ruhe kommen und sind schon fast meditativ. Vielleicht wäre Yoga aber doch ein wenig effizienter gegen die Weihnachtspölsterchen?!? Einen ganz zauberhaften Abend wünsche ich Dir! Tanja
Das sieht wirklich nach viel Arbeit aus, aber die hat sich wohl gelohnt. Deine Serviette ist sehr schön.
Stimmt, die Zeitschriften sind voll von Strickwaren und Co. Neben mir liegt gerade ein Exemplar zum Schmökern. Das ist jetzt wohl die „Neue Gemütlichkeit“, mir gefällt das, so lässt sich der Winter sehr gut aushalten!
Liebe Grüße
Cora
Liebe Cora,
lieben Dank! Gemütlichkeit finde ich gut – der Alltag ist doch schon hektisch genug, oder? Dann wünsche ich Dir ganz viel Spaß beim Schmökern! Hab es ganz fein in Deinem Heim und mach Dir einen schönen Abend! Liebe Grüße, Tanja
Liebe Tanja,
die Servietten sehen so schön und edel aus!
Hmm vielleicht ein Projekt für den Ostertisch – mal sehen, ob ich so fleißig bin bis dort hin 🙂
Danke für die wundervolle Idee!
Liebe Grüße,
Doris
Liebe Doris,
bis Ostern ist ja noch ein bisschen zeit, drücke Dir die Daumen! Aber gerne, freut mich sehr, wenn ich Dich inspirieren konnte! Einen schönen Sonntag noch und liebe Grüße, Tanja
Wow, wie wunderschön sie aussehen.
Vielleicht wage ich mal daran, auch wenn ich bei sowas nicht ganz so geschickt bin.
Deine Anleitung ist ja super toll!
Herzliche Grüße, Frauke von
ekulele
Liebe Frauke,
♥-lich willkommen hier und vielen Dank für Deinen Kommentar! Einfach mal ausprobieren, ist nicht schwer, ich vermute auch, dass man nach der zweiten so richtig Routine hat und es dann ganz flott von der Hand geht! Und jetzt gehe ich mal rüber zu Dir stöbern!
Einen schönen Sonntag und bis bald, Tanja
Hello Tanja,
deine Servietten sehen klasse aus! Dass das so einfach (und irgendwie radikal… mit dem Fäden ziehen) geht hab ich ja gar nicht gedacht. Wenn du es nicht dazu geschrieben hättest wäre ich jetzt auch nicht davon ausgegangen, dass das Nähen so lang dauert. Da hab ich gar nicht dran gedacht, dass das ja schon auch recht friemlich ist Fädchen zu zählen etc.
ein paar schöne Servietten brauchen wir ja auch noch. .. mal sehen, ob ich mich zu solch toller Stickerei aufraffen kann 🙂
Ganz viele liebe Grüße
Franzy
Liebe Franzy,
vielen lieben Dank für Deine lieben Worte, freut mich, dass ich Dich inspirieren konnte und wer weiß, vielleicht landet es ja auf Deiner To Do Liste und wird tatsächlich irgendwann umgesetzt! Drücke die Daumen und wünsche Dir einen tollen Sonntag Abend! Tanja