Im Dezember hat mir meine Mutter ihre alte Strickmaschine vermacht. Da dachte ich noch, sie meint es gut mit mir… Strickmaschinen sind am Anfang wirklich Teufelszeug! Bis man mal verstanden hat, wie das Ganze so funktioniert und die ersten Maschen wirklich drauf, die ersten Reihen gestrickt sind, vergehen ein paar Stunden voller Flüche und Frustration. Man kämpft sich durch youtube Tutorials und sitzt ziemlich ratlos vor dem Ding und fragt sich das ein oder andere mal: bin ich eigentlich echt zu blöd? Inzwischen hat meine Ma auch die Bedienungsanleitung gefunden, was das ganze Unterfangen durchaus ein bisschen weniger kompliziert gestaltet.
Und dann… So schöne, feine Maschen würde ich ja von Hand niemals hinbekommen, und schon gar nicht so schnell. Das erklärte erste Ziel: den alten Polsterhocker, der bis dato sein tristes Leben im Bad fristete, wieder aufmöbeln und ihm ein neues Strickkleid verpassen. Es hat ein komplettes Wochenende gedauert und viele Nerven gekostet, aber es ist vollbracht. Der Hocker hat die Kantenabmessungen 40 x 40 cm. Bei der Strickmaschine ist eine Maschenprobe obligatorisch. Da das Gestrick auch noch ein wenig nachgibt, habe ich 3 cm abgezogen um die Strickhusse am Ende dann auf Spannung zu bringen. Insgesamt sind 3, jeweils 37 cm breite, Strickteile entstanden. Zwei Seitenteile ca. 40 cm hoch und ein weiteres langes Strickstück, dass die zwei Außenseiten und die Sitzfläche umspannt. 1 – 2 cm sollten unten noch angestrickt werden, um einen Umschlag unter dem Hocker machen zu können. Dann sauber zusammennähen – das ist leichter gesagt als getan – und den Hocker hineinwürgen. Unten die Überhänge festtackern, was zugegebenermaßen den meisten Spaß gemacht hat. Die Mühe und der Frust haben sich am Ende dann doch gelohnt! Verwendet habe ich das Sockengarn Regia von Schachenmayr. Das 4-fädige Garn ist ideal für die Strickmaschine und es ergibt sich ein schöner Melange-Effekt… So wurde aus dem alten Stoffhocker ein richtig schönes Lieblingsteil, auf dass ich mich jetzt gerne zum Schuhe an- und ausziehen, telefonieren, und und und niederlasse…
Damit niemand auf die Idee kommt, dass ich dringend mal wieder putzen und renovieren müsste: die Bilder sind bei meinem ersten Fotoshooting auf dem ehemaligen AEG-Gelände in Nürnberg entstanden… Hier ist leider schon seit Jahren nichts mehr los, aber die alten Hallen sind ein schönes Stück Industriekultur.
Hallo,
ich lese Deinen Blog erst seit Kurzem, bin aber sehr begeistert! Dein DiY-Projekte sind genau mein Geschmack. Stricken und nähen sind 2 Dinge auf meiner to-do-Liste 2014. Und jetzt lese ich hier auch noch von einer Strickmaschine! Sehr gerne hätte ich so ein Teil. Hast Du Tips, welche zu empfehlen sind? Was man damit alles machen kann? Und ob und wie man an gebrauchte Geräte kommen kann? Würde mich über weitere Projekte mit Deiner Strickmaschine freuen.
Viele Grüße
Simone
Liebe Simone,
vielen Dank für Deine netten Worte!
Ich würde Dir sehr gern weiterhelfen, kann jetzt nach einem Projekt aber wirklich nicht von mir behaupten, eine Strickmaschinenspezialistin zu sein. Meine ist von brother und stammt so schätzungsweise aus den 80er Jahren, funktioniert aber tadellos und nach wie vor einwandfrei. Du hast mit der Strickmaschine unendliche Möglichkeiten, kannst durch Abnehmen von Maschen natürlich auch Pullover und andere Kleidungsstücke stricken. Das erfordert aber sehr viel Geduld und kleine Hände, da die Maschen einzeln von Hand abgenommen werden müssen und doch recht klein sind. Durch den Einsatz von Lochkarten kannst Du auch Muster stricken.
Ich würde Dir in jedem Fall empfehlen, erstmal eine Strickmaschine auszuprobieren (hat jemand in Deiner Nähe vielleicht eine?) bevor Du viel Geld investierst. Ich hätte das gute Stück fast aus dem Fenster geworfen vor lauter Frust…
Gebrauchte Geräte findet man wahrscheinlich am Besten über Kleinanzeigen oder Rumfragen im Bekanntenkreis. In den 80ern waren Strickmaschinen total in, da wird sich doch auch bei Dir in der Nähe noch so ein Teil finden?
Lass es mich wissen, wenn Du weitere Fragen hast!
Liebe Grüße, Tanja
Von einer Strickmaschine hatte ich bisher echt noch nie was gehört. Die Bedienung hört sich auch garnicht so unkompliziert hat. Ich hätte wahrscheinlich schon längst keine Geduld mehr gehabt… lach… Das Ergebnis läßt sich aber echt sehen! Der Überzug ist klasse geworden!
Wow, ich wusste garnicht, dass so eine Strickmaschine so kompliziert ist, aber das Ergebnis kann sich sehen lassen. Ich wüsste trotzdem nicht ob ich mir so etwas antun würde.
Ich freu mich schon auf dein nächstes Strickprojekt.
LG
Nane
Liebe Nane,
bin auch hin unf her gerissen, ob ich es wirklich empfehlen kann :-). Das Beste an der Strickmaschine ist, dass sie schön flach ist und so gut unters Bett passt, wo sie jetzt auch seit dem Projekt lagert. Und dort wahrscheinlich auch noch sehr lange gemütlich rumliegen wird ♥
Liebste Grüße, Tanja
Hallo Tanja,
vielen Dank für Deine Antwort. Bisher habe ich noch niemanden gefunden, der eine Strickmaschine hat. Aber ich werde mich weiter umhören. Wäre bestimmt toll für Cardigans oder Strickmäntel. Mal schaun. Bis dahin muss ich meine Hand-Strick-Fähigkeiten reaktivieren und verbessern.
Bin gespannt auf Deine nächsten Projekte!
Viele Grüße, Simone