• Stoff färben mit Kaffee & Tee

    Einfach nur weiß passt gerade überhaupt nicht in mein Konzept. Ich bin auf dem ‚pure nature‘ Trip und dekoriere gerade ausschließlich in verschiedenen Schattierungen von Offwhite, Beige, Greige- und Grautönen. Bisschen langweilig? Mitnichten, die leichten Abstufungen machen es wirklich interessant. Alle warmen Farbtöne sind dabei natürlich absolut tabu. Je entsättigter, desto besser. So wurde auch schon Holz mit Beize auf alt eingegraut und echt natürliches Alpakagarn verstrickt, ich habe meinen Kleiderschrank ausgemistet und jedwede Restfarbe verbannt. Und ja, jetzt wird es bekloppt, sogar eine farblich passende Schlafanzughose geshoppt, damit ich selbst auch in meine eigenes Farbkonzept passe.

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    Und jetzt sollen auch noch die letzten strahlenden Farben vertrieben werden. Mit ein paar einfachen Hausmitteln lässt sich Stoff ganz wunderbar einfärben. In ganz sanften Nuancen, je nachdem, wie lange man den Stoff im Farbbad lässt. Mit Tee habe ich schon oft herumexperimentiert. Der verleiht je nach Sorte einen beige- bis bräunlichen Farbton. In diesem Fall habe ich grünen Tee genommen und mehrere Tage ziehen lassen. Dann den Stoff darin für eine Stunde faulenzen lassen bis das gewünschte Ergebnis erzielt ist. Natürlich wird der Farbton wieder heller, wenn der Stoff trocken ist. Neu war für mich die Variante mit dem Kaffee. Aber allein der Duft war wirklich überzeugend!

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    Natürlich hält die Farbpracht einer Kochwäsche nicht stand, nach einigen normalen Wäschen ist das Resultat dann schon wieder recht verblasst. Das stört mich bei Kissenhüllen oder Gardinen allerdings nicht so wirklich, die wasche ich ja nicht jede Woche. Und so hat man dann die Möglichkeit, öfter mal was Neues zu probieren. Meine Färbeversuche habe ich Euch mal bildlich festgehalten. Weitere Experimente habe ich mit Hagebuttentee und Curry gemacht, hier entsteht ein schönes, mattes Pink oder ein kräftiger Gelbton. Da beides gerade so gar nicht in mein Farbkonzept passt, wurden diese Ansätze dann schnell wieder verworfen.

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    Bei meiner Mission, alles zu entsättigen, was nicht schnell genug fliehen kann, sind mir noch viele Dinge ins Auge gestochen, die man mal einer Farbkur unterziehen könnte. Meine Dachbalken würden sicher weiß gebeizt auch ganz reizend aussehen und das Eichenparkett ein wenig gräulicher auch viel schöner in meinen Naturlook passen, aber das kann ich meinem Vermieter nicht antun. Also bleiben wir erstmal bei der Dekoration, die passt auch viel leichter in die Färbeschüssel!

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    Als Erstes dran glauben musste meine neue Serviette mit Hohlsaumstickerei, die durch die Teefärbung jetzt in einem matten Greigeton daherkommt. Leinen und Baumwolle lassen sich natürlich auch am Besten färben. So gefällt mir das edle Stück gleich nochmal so gut. Und sie riecht jetzt herrlich und angenehm nach feinem grünem Tee. Der Ton ist für meinen Geschmack tatsächlich etwas dunkel geworden, aber die nächsten beiden Wäschen werden das sicher wieder richten. Und jetzt mache ich mir mal Gedanken, was als nächstes entsättigt wird!

  • DIY | Kuhfell im Glas oder wie man einen Bilderrahmen in ein Kunstwerk verwandelt

    Mich hat mal wieder das Bastelfieber gepackt. Das neue Jahr birgt noch eine Menge Energie und Tatendrang und ich stecke voller Ideen, die es umzusetzen gilt! Ich hatte noch Reste von einem Kuhfell, die sinnlos in der Gegend rumgeflogen sind und dringend mal verarbeitet werden wollten. Dazu ein wenig schwarze Pappe und ein Bilderrahmen RIBBA mit extratiefem Rahmen, eine scharfe Schere und ein Lineal. Das ist schon alles, was man braucht. Durch das beiliegende Passepartout hat man eine wundervolle Schablone, um zum Einen ein entsprechend großes Stück Fell zuzuschneiden, zum Anderen natürlich auch die schwarze Pappe. Nachdem diese Schritte erledigt sind, gilt es nun ein Motiv auszuwählen. Da ich mit Kuhfell gearbeitet habe, war ein Kuhkopf irgenwie naheliegend und wurde dann mit Hilfe einer ausgedruckten Schablone mit Bleistift auf die Pappe übertragen und mit dem Skalpell ausgeschnitten und herausgetrennt.

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    Nun muss das Ganze wieder zusammengebaut werden. Zunächst einmal habe ich das vorne liegende Glas vorsichtig gesäubert, so dass kein Staub oder Fussel mehr zu sehen sind. Danach wird die schwarze Pappe direkt auf die Glasscheiben gelegt. Der breite innen liegende Abstandsrahmen nun wieder eingesetzt und dann das Passepartout (falls davon später nichts zu sehen sein wird) zur Stabilisierung eingelegt. Zum Schluss noch das Kuhfell und die Rückwand obendrauf, die Metalllaschen umbiegen und fertig. Durch den extra breiten Rahmen wirkt das Motiv nun ganz besonders luftig. Wenn man es jetzt noch einmaliger haben möchte, kann man auch noch LED Streifen innen im Rahmen anbringen und den Zwischenraum zum Leuchten bringen. Dazu fehlte mir jetzt leider das passende Zubehör und der geschickte Elektriker, der das dann auch montiert…

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    Und jetzt werde ich mal losziehen und mir noch mehr solcher Rahmen zulegen um weitere Tiere hinter Glas bannen. Und mache mich dann parallel mal auf die Suche nach weiteren Fellresten. In meinem riesengroßen Fundus an Utensilien kann das ja eigentlich nicht so schwer sein. Nun bin ich leider schon seit Monaten auf der Suche nach einem ganz bestimmten Fellstück, dass ich ganz gewiss noch irgendwo habe. Kennt Ihr das? Wenn man ganz genau weiß, dass es da sein muss, aber an keinem auch nur im entferntesten in Frage kommenden Ort auffindbar ist? Am Ende finde ich es vielleicht im Kühlschrank? Oder unter dem Bett? Ich gehe jetzt mal weitersuchen, vielleicht werde ich ja tatsächlich noch fündig!

  • Knooking | warum ist da nicht schon früher jemand drauf gekommen?

    Eigentlich eine simple Idee, aber doch ungemein praktisch. Bisher habe ich lieber gehäkelt, weil man mit der einen kleinen und kurzen Nadel einfach schneller und bequemer arbeiten kann. Aber gestrickte Teile gefallen mir optisch noch besser, so dass ich mich dann für besondere Teile auch mal an die Stricknadeln begeben habe. Jetzt gibt es eine Lösung, die beides vereint: Knooking. Durch eine Häkelnadel, die am unteren Ende noch eine Öse hat, wird ein sogenannter Hilfsfaden gezogen, der die zweite Nadel ersetzt. Schnell eine Knooking Nadel besorgt (gibt es inzwischen überall im Internet) und losgelegt. Und jetzt bin ich völlig begeistert. Nicht nur, dass ich mit einer Nadel bequem ein schönes Strickbild hinbekomme, es wirkt auch gleich viel ruhiger und gleichmäßiger!

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    So wird’s gemacht:

    Dann legen wir mal los. Die erste Reihe wird ganz normal gehäkelt. Dann einen Hilfsfaden in die Knookingnadel einfädeln. Dieser sollte ca. 3 mal so lang sein wie das Werkstück. Der Faden liegt doppelt und es empfiehlt sich, ein farblich gut herausstechendes und glattes Baumwollband zu verwenden. Ich habe ein Bändchengarn verwendet, das funktioniert hervorragend. Dann in die letzte Masche der ersten Reihe einstechen, den Faden aufnehmen und durchziehen. Bei den rechten Maschen funktioniert das genauso wie beim Häkeln, der Faden liegt hinter der Arbeit, einstechen, durchziehen und fertig.

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    Am Ende der Reihe wird dann die Arbeit gewendet und der Hilfsfaden aus der unteren Reihe herausgezogen. Und weiter geht es. Bei den linken Maschen wird es ein bisschen komplizierter, aber immer noch wesentlich komfortabler als beim stricken, da man vorne diesen äußerst praktischen Haken hat. Das erleichtert die Arbeit sehr. Der Faden liegt also nach dem Wenden und herausziehen des Hilfsfadens aus der unteren Reihe vor der Arbeit. Den Rest erklären die Bilder viel besser, als Worte es je könnten…

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    Die Nadel wird von oben mit dem Kopf nach unten nach rechts in die Masche eingeführt. Dann die Nadel nach oben drehen, so dass der Faden, der vorher hinten lag, nun auf der Vorderseite der Häkelnadel liegt. Dieser Schritt hat mich am Anfang fast zur Verzweiflung gebracht, er ist einfach ungewohnt. Nach ein paar Reihen geht es dann recht gut von der Hand. Dann den Faden von vorn über die Arbeit legen und durch die neue Masche ziehen. Wie von Zauberhand entsteht so die gestrickte Optik, obwohl gehäkelt wird. Abends auf der Couch ein echter Vorteil, wenn man nur mit einer Nadel hantieren muss! Ich bin sehr angetan von der neuen Technik. Allerdings ist es auch etwas gewöhnungsbedürftig. Aber gerade bei Teilen, die durch die Stricknadeln in der Breite begrenzt sind oder beim Rundstricken ein echter Vorteil. Das Nadelspiel entfällt dadurch.

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    Und die etwas komplizierten linken Maschen entfallen noch dazu. Für meine kleinen Mäntelchen für die Übertöpfe also eine wunderbare Alternative. Es geht schnell von der Hand und man hat in ein paar Minuten gleich 2 von den hübschen Hyazinthenwärmern. Und noch etwas habe ich festgestellt: das Maschenbild ist bei mir wesentlich sauberer als beim Stricken. Jetzt muss ich mir nur noch überlegen, was ich als nächstes sträkle! Jetzt ist auch bei mir ein wenig Frühling eingezogen und in ein paar Tagen werden die Hyazinthen dann wohl in voller Blüte stehen und mich daran erinnern, dass es nicht ewig Winter bleiben wird. Und das ist auch gut so, momentan zeigt sich das Wetter ja nun nicht gerade von seiner schönsten Seite. Bleiben wir also einfach zuhause und schauen zu, wie es drinnen Frühling wird…

  • DIY | Schmetterlingsklammern mit persönlicher Botschaft oder wie man aus Wäscheklammern was besonderes macht

    Langer Titel und ein kurzer Post, so mag ich das! In einem dieser wundervollen Restpostengeschäfte habe ich einen großen Vorrat an Holzwäscheklammern ergattert. Frei nach dem Motto: Kann man ja immer mal brauchen! Dass ich eigentlich noch nie Wäscheklammern verwendet habe, seitdem ich daheim ausgezogen bin, hatte ich dabei verdrängt. Zum Basteln! Ja klar! Äh, und was mache ich jetzt daraus? Auf was für Ideen man kommt, wenn man abends auf der Couch 2 Wäscheklammern in den Händen hält, die Augen ganz fest schließt und ganz angestrengt denkt, das seht Ihr heute auf dem Blog!

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    Die hübschen Holzschmetterlinge (vom Depot) habe ich vor kurzem erstanden und kurzerhand zur Geschenkdekoration auserkoren. Damit ich sie leichter auf dem Präsent zum halten bringe, werden sie mit einer Wäscheklammer (Ha! ich wusste doch, dass ich sie noch brauchen würde!) festgemacht. Ein bisschen Heißkleber und die Sache hält bombenfest. Anschließend mit weißer Holzbeize sowohl den Schmetterling als auch die Wäscheklammer großzügig eingepinseln. Et voilà!

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    Da das jetzt an sich noch nicht so spektakulär wäre, habe ich noch eine persönliche Botschaft aufgebracht, die der Schmetterling nun überbringen darf. Dazu habe ich Klebebuchstaben (aus dem Schreibwarenladen) aufgeklebt. Das geht besonders gut mit einem Skalpell aus dem Bastelladen, damit kann man die kleinen Buchstaben auch noch ein wenig hin und her schieben, bevor man sie fest andrückt. Jetzt nun mit weißem Sprühlack übertünchen und gut trocknen lassen. Gegebenenfalls mehrfach wiederholen, dann die Klebebuchstaben wieder entfernen.

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    Das hat so auch nicht jeder! Und wenn man es dann schon selber macht, kann man auch Gleich noch den Namen des Beschenkten drauf schreiben, dann wirkt es gleich noch persönlicher. Am Ende gibt es dann eben drei Schmetterlinge, einen mit dem „viel Glück“, dann noch einen mit „zum Geburtstag“ und den dritten mit „liebe Susanne!“. Gehe dann jetzt mal weiter kleben!

  • DIY | Leinenserviette mit Hohlsaumstickerei

    Natürliche Materialien und neutrale Farben – ein wunderbarer Trend, der sich überall auf den Blogs, Pinnwänden und in Zeitschriften findet. Auch ich bin völlig im Naturrausch und lasse heute mal die Nähnadel rauchen. Ein paar Stücke Leinen hatte ich schon vor Monaten bei Stoff & Stil bestellt und dann ganz ordentlich im Schrank verstaut. So konnte ich gleich loslegen mit meiner Stoffserviette und habe mich dann gleich beim Stöbern in eine Hohlsaumstickerei verliebt. Wie das geht? Das habe ich mich auch gefragt. Das tolle am Web ist ja, dass man auf solche Fragen gleich wunderbar viele Antworten findet. Und so konnte es dann auch recht schnell losgehen. Das es so lange dauern würde, hatte ich allerdings nicht gedacht. Ein paar Stunden war ich schon beschäftigt. Dafür habe ich jetzt ein wunderbares, edles und selbstgemachtes Stück, dass ich meiner Aussteuer hinzufügen kann. Oder sagen wir mal: könnte, wenn es denn so etwas in diesem Hause geben würde.

    hohlsaumstickerei

    So wird’s gemacht:

    Los geht es mit dem Zuschnitt des Stoffs. Für eine Serviette 50 x 50 cm habe ich ein Quadrat mit 58 x 58 cm zugeschnitten. Der Saum wird nachher dann ca. 1,5 cm breit sein. Dann jeweils 4 cm von den Schnittkanten an allen Seiten fünf Fäden aus dem Leinen herausziehen. Beim Ersten ist das noch ein bisschen umständlich, die nächsten lösen sich dann aber ganz leicht. Nun geht es an die Ecken. Um eine schöne, saubere Kante zu erreichen habe ich die Ecken umgeknickt und mit dem Bügeleisen fixiert. Bei der Gelegenheit lohnt es sich auch, das komplette Werkstück zu bügeln, das macht die weitere Verarbeitung viel einfacher. Vor dem Abschneiden der Ecke nochmals prüfen, ob bei eingeschlagenem Saum alles an der rechten Stelle sitzt. Dann alle Ecken einschlagen und mit Nadeln fixieren.

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    Jetzt wird die Nähnadel geschwungen! Jeweils fünf Fäden mit der Nadel von rechts nach links aufnehmen und den Faden durchziehen. Nun ist es wichtig, den Faden nochmals auf gleiche Weise um die Fäden führen. Dann in den umgeschlagenen Saum einstechen und festziehen. Und so geht es dann einmal rundherherum. An den Ecken gleich auch noch die Kanten schließen. Um den Hohlsaum fertig zu stellen nun auch noch die innen liegende Seite der Fadenstäbchen auf gleiche Weise zusammenziehen. Dabei wird dann nicht in den Saum eingestochen sondern in den Stoff selbst.

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    Und am Schluss sieht es dann so aus. Der Hohlsaum macht sich ganz hervorragend an meiner Serviette und wunderbarerweise ist diese durch die exakte Verarbeitung im Fadenlauf auch absolut gerade. Zum Schluss wird nochmal gebügelt und alle noch abstehenden Fäden versäubert. Sicherlich wäre eine einfach gesäumte Leinenserviette auch schon sehr edel, aber dieses kleine aber feine Detail macht den Unterschied.

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    Das Ergebnis gefällt mir ausgesprochen gut. Ich bin ja auch ein großer Fan von Stoffservietten. Nachdem aber die filigrane Handarbeit mehrere Stunden verschlungen hat, bin ich nicht sicher, ob ich ein komplettes Set aus 6 Servietten zusammen bekommen werde. Stoff wäre ja noch genug da… Aber das edle Teil passt auch wunderbar in meinen Brotkorb und wird sicher in nächster Zeit meinen Sonntagsbrötchen ein schönes Zuhause bieten. Zunächst einmal wird es also bei einem Einzelstück bleiben. Es sei denn, jemand wirft ein großes Paket Zeit vom Himmel!

  • DIY | edles Strickkissen mit Zopfmuster

    Tadaaa, ein längeres Projekt ist nun zum Abschluss gekommen. Nachdem ich ja schon fleißig für mich selbst Zöpfe gestrickt habe, ist nun meine Couch ein williges Opfer und wird dazu verdonnert, zukünftig auch meine Strickkollektionen zu tragen. Schein aber gar nicht so unglücklich darüber zu sein. Man muss ja ein wenig vorsichtig sein, wem man seine selbstgestrickten Teile so aufs Auge drückt. Viele haben ja tatsächlich noch üble Erinnerungen an die Kindheit, in der sie von Müttern und Omas in teilweise wirklich absurde Outfits gesteckt wurden und sich nicht wehren konnten. Das hat bei vielen zu einer unüberwindlichen Strickphobie geführt. Bei der Couch ist das Risiko recht gering, dass sie die Lippen leicht kräuselt sich artig bedankt vor lauter Schock und im Folgenden bemüht ist, den Stein des Anstoßes möglichst weit in die hinterste Ecke eines Schranks zu verbannen. Ich habe das gleiche Zopfmuster gewählt wie auch schon beim Loopschal und jetzt habe ich dann auch Gelegenheit, Euch das Muster ein wenig näher zu beschreiben.

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    Ich habe mich immer furchbar abgemüht, eine schöne Strickkante unten hinzubekommen. Leider völlig vergeblich. In einem Tutorial habe ich dann tatsächlich eine Möglichkeit entdeckt, das ganze etwas schöner hinzubekommen. Ich häkle einfach die erste Reihe. Die Zweite ist dann zwar etwas frickelig, aber wesentlich schöner als diese furchbaren Gebilde, die ich vorher zustande gebracht habe. Aber beginnen wir mit dem Muster. Eigentlich ist das mit dem Zöpfe stricken ganz einfach, wenn man denn weiß, wie es geht. Zunächst muss man sich Gedanken darüber machen, wie der Rapport so aussehen soll. Ich habe mich für Zöpfe und glattgestrickte Machen im Wechsel entschieden. Da sich Zöpfe ein wenig mehr zusammenziehen ist folgende Verteilung genau richtig: 6 Maschen für die Zöpfe, 4 Maschen für die glatt rechts gestrickten Rippen.

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    Damit der Zopf auch richtig schön zur Geltung kommt, sollten die umliegenden Maschen links gestrickt werden. Hier habe ich jeweils 3 Maschen veranschlagt. Bei Nadelstärke 5 brauchte ich damit 84 Maschen in der ersten Reihe um mein Kissen mit 50 x 50 cm zu umstricken. Und nun ging es los. 4 Maschen rechts, 3 Maschen links, 6 Maschen rechts, 3 Maschen links und so weiter. Nun die Arbeit wenden und zurück die Maschen einfach so abstricken, wie sie kommen. In der 4. Reihe geht es nun los mit den Zöpfen. Zunächst die 4 rechten und 3 linken Maschen stricken.

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    Benötigt wird eine Zopfnadel, wie Ihr sie auf dem Bild sehen könnt. Diese in die beiden ersten Maschen des Zopfes einstechen, die beiden von der Nadel heben und VOR die Arbeit legen. Die zwei nächsten Maschen stricken und nun die beiden abgelegten Maschen wieder auf die Nadel schieben. Nun ganz normal weiter machen, bis Ihr an den nächsten Zopf gelangt. Bis zum Ende der Reihe wiederholen. Nun die Arbeit wenden und wie die Maschen kommen (rechts oder links) abstricken. Die nächsten beiden Reihen ebenso einfach stricken, wie sie sich aus den Vorreihen ergeben. Nun wollen wir noch den Zopf vollenden und die andere Seite verkreuzen. Dazu stricken wir die ersten beiden Maschen des Zopfe ganz normal rechts ab. Die nächsten beiden Maschen mit der Hilfsnadel von der Arbeit heben und nach HINTEN legen, dann die folgenden zwei Maschen stricken und nachfolgend die beiden Maschen von der Hilfsnadel wieder aufnehmen. Und das ist eigentlich auch schon alles.

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    Mein Kissen ist so langsam aber stetig gewachsen. Zumindest die Vorderseite. Für die Rückseite gilt dann das Gleiche und wenn beide Teile fertig sind werden diese zunächst einmal komplett umhäkelt. Dazu habe ich eine recht kleine Häkelnadel (Stärke 3,5) genommen, so wird es schön stramm. Dann die beiden Teile aufeinanderlegen und nochmal mit einer Reihe zusammengehäkeln. Kurz bevor Ihr einmal rundherum gehäkelt habt, noch die Kissenfüllung hineinschieben. Das fertige Ergebnis sieht einfach nur wundervoll aus. Ich bin ganz verliebt in mein erstes Zopfkissen. Und es wird nicht das Einzige bleiben, ich habe schon Bestellungen aus dem Freundeskreis erhalten…

    Neu auf dem Blog gibt es nun die Seite zu Gast bei… mit allen Publikationen im Netz und auch meinem Debüt in einem Printmagazin. Hier habe ich mal alle Beiträge der Seiten zusammengestellt, die mich im letzten Jahr unterstützt haben. Ich danke Euch allen sehr!

  • DIY | Alpakawolle aus Österreich und eine neue Teekanne

    Reisen bildet, sagt man. Und das ist tatsächlich so! Bei einem Ausflug ins schöne Tirol sind wir diesen wundervollen, sanften Geschöpfen begegnet, die da einfach so, mitten im Tannheimer Tal in der Gegend herum stehen und lustig vor sich hin kauen. Stundenlang wurde fotografiert und die hübschen Alpakas in Bildern festgehalten. Klirrende Kälte und eingefrorene Finger inklusive. Und dann gleich daneben die Hinweistafel: Ihre Wolle kann man auch kaufen! Und da ich momentan ja mal wirklich sowas von im Strickfieber bin, mussten wir auch gleich rübermarschieren zu den Alpakahaltern und mal stöbern, was es da so gibt! Fündig bin ich natürlich auch gleich geworden, wie sollte es anders sein. Und was für eine Überraschung: die Wolle gibt es genau in den Farben, die man auch draußen schon an den Alpakas bewundern konnte.

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    Bei den Züchtern Andrea und Christoph Rief leben insgesamt sieben Alpakas und lassen es sich gut gehen. Im Mai wird geschoren und die Wolle dann versponnen. Mit Ihrem Winterfell sehen die hübschen Zeitgenossen aber viel kuschliger aus! Wer mehr erfahren möchte, schaut einfach mal auf www.tannheimertal-alpakas.at vorbei! Wir haben auf gut Glück an der Haustür geklingelt und waren gleich völlig überwältigt von Ihrer sehr freundlichen Begrüßung, der tollen Beratung und der absolut fantastischen Wolle! Da wurde noch schnell ein Mützenmuster geholt, um die Farbe abgestrickt zu demonstrieren und die einzelnen Garnfarben inklusive der dazugehörigen Tiere präsentiert. Vielen lieben Dank für diesen herzlichen Empfang! Ich klingle ja nur ungern völlig unangemeldet bei wildfremden Menschen, aber diesmal hat es sich wirklich gelohnt, über den eigenen Schatten zu springen.

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    Die Damen und Herren Alpaka leben im Tannheimer Tal nach Geschlechtern getrennt in zwei Gehegen. Da sich Macho und Benno im hinteren Bereich das Schauspiel eher von Weitem beguckt haben, gibt es heute keine Bilder der Herren. Dafür aber vom sonntagnachmittäglichen Fotoshooting der Damen. Am Anfang noch recht scheu haben sich die Mädels dann irgendwann tatsächlich auf ein paar Meter an uns herangetraut. Die Neugier hat am Ende gesiegt! Und es sieht wirklich lustig aus, wenn die Alpakas kauen und ihren Unterkiefer dabei mal nach rechts und und dann nach links schieben.

    Von der wundervollen, wollweißen Machowolle gab es leider nur noch 100g, die ich mir natürlich gleich gesichert habe und zudem konnte ich es nicht vermeiden, gleich noch 300g von der nächsten Charge aus 2015 zu reservieren. Ich freue mich schon jetzt wahnsinnig darauf. Mit nur einem Knäuel kann man ja leider nur kleinere Projekte realisieren. Die wurden dafür aber mit großem Elan und enormem Tatendrang realisiert.

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    Gleich nach meiner Rückkehr musste ich die Stricknadeln klappern lassen. Diesmal habe ich eine alte Teekanne auseinander genommen und hübsch umstrickt. Die Wolle ist herrlich weich und gleitet wunderbar durch die Finger. Leichte Unregelmässigkeiten sind dabei sogar gewünscht, sie machen das Strickbild so schön natürlich. Das Stricken geht schnell und leicht von der Hand. Und irgendwie ist es ein gutes Gefühl, direkt beim Produzenten zu kaufen und wirklich natürliche und hochwertige Wolle zu verstricken. Auch wenn das bedeutet, dass Maschinenwäsche absolut tabu ist. Es sei denn, man möchte das Teil später an die kleine Schwester verschenken… Und natürlich ist es nicht bei einer Farbe geblieben! Darf ich vorstellen, das ist Jana:

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    Jana ist fast schwarz und genauso sieht auch Ihre Wolle aus. Hier gab es noch einen größeren Vorrat, den ich mir gleich gesichert habe. Daraus wird jetzt noch ein Kissen. Es ist in Arbeit, aber noch längst nicht fertig. Und es sollte nicht sehr überraschen, dass es wieder Zopfmuster werden. Zunächst einmal muss der Strang jetzt aber noch zu einem Knäuel aufgewickelt werden, damit sich beim stricken nichts verheddert. Eine sehr meditative Beschäftigung übrigens! Das Ergebnis liefere ich natürlich nach, sobald es fertig ist – versprochen! Diesmal wird das Strickteil auf einer schon fertige Kissenhülle aufgebracht, so dass man die Hülle auch mal abnehmen und waschen kann. Von Hand versteht sich!

  • DIY | Holz altern lassen

    Mein wunderschönes Webschiffchen, das ich vor gar nicht allzu langer Zeit vom Trödler meines Vertrauen erworben habe, ist ein wunderbares Stück. Da ich über die Feiertage so richtig viel Zeit hatte, wurde es nun endlich einer intensiven Reinigungsaktion unterzogen. Das bedeutet, alte Klamotten an, ab ins Bad und schrubben. Um den Holzton ein wenig aufzuhellen, nehme ich dazu für Holz gerne ein bisschen Klorix mit ins Wasser. Durch den Chloranteil wird das Holz gebleicht und bekommt einen wundervoll hellen Farbton. Dieses Mal hat das auch wieder ganz wunderbar funktioniert. Der Dreck ist weg, das schöne Stück ist nun endlich sauber. Nur der Farbton wollte noch nicht so Recht zu meiner Vorstellung passen. Ich wollte gern das Holz so richtig schön alt und von Wind und Wetter ausgebleicht aussehen lassen. Jetzt kann man natürlich das Schiffchen einfach nach draußen legen und ein paar Jahre warten. Funktioniert ganz wunderbar, dauert mir aber eindeutig viel zu lange. Geduld gehört tatsächlich nicht zu meinen Stärken…

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    Also ab in den Baumarkt und mal schauen, was es da so gibt. Zurückgekehrt bin ich mit einer großen Tüte voller Möglichkeiten. Nach langen und diversen Tests, was hier nun Abhilfe schaffen könnte, habe ich mich für hellgraue Beize entschieden. Die gibt es in jedem Baumarkt für ein paar Euro zum selber anmischen. Sie wird einfach mit heißem Wasser angerührt, muss dann erkalten und kann danach angewendet werden. Ich wollte das Holz nicht zu sehr vergrauen lassen, so habe ich den Wasseranteil einfach verdoppelt und das Schiffchen mit der sehr dünnen Beize gestrichen. Das Ergebnis ist einfach umwerfend! Gerade frisch gestrichen sieht das Holz noch sehr dunkel aus, ich war zunächst erschrocken, nach dem Trocknen aber erstrahlt das Schiffchen in neuem, vergrauten Glanz. Es sieht tatsächlich aus, als hätte es einige Jahre im Freien verbracht. Ein paar Rostspuren waren sowieso schon vorhanden, die diesen Eindruck noch verstärken.

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    Nun habe ich mir eine Plastikfolie geschnappt und das Schiffchen damit ausgekleidet, so dass es innen dicht ist, ein wenig Granulat eingefüllt und das kleine Ding frühlingsfrisch mit Glücksklee bepflanzt. Der braucht nur wenig Wasser, so ist die Gefahr auch geringer, dass etwas nass wird. Noch ein wenig Moss drumherum, damit man die Folie nicht sieht und schon ist der Glücksbringer fertig. Ein echter Hingucker, oder?

  • DIY | Loopschal und Mütze im Zopfmuster

    Zu Weihnachten habe ich ein ganz besonderes Geschenk bekommen: einen Strickkurs bei meiner Mama mit dem Lerninhalt: Zöpfe stricken! Bisher habe ich eigentlich ausschließlich glatt gestrickt. Zum Einen aus purem Unvermögen, zum Anderen, weil ich glatte und schlichte Muster meist einfach schöner finde. Aber ehrlich gesagt war es jetzt tatsächlich mal an der Zeit, einen Schritt weiter zu gehen! Und so fand ich nicht nur passendes Garn (online Linie 20 in Farbe Leinen 229) für einen Loop unter dem Weihnachtsbaum, sondern auch entsprechende Nadeln und auch eine Expertin für das Stricken! Und so ging es los. Eigentlich ist das mit dem Zöpfe stricken auch ganz einfach. Wenn ich das geahnt hätte… Der Loop war schnell gestrickt, nach der Anleitung meiner Mutter waren die ersten Reihen schnell fertig und wieder zuhause habe ich unermüdlich vor mich hin gestrickt. So unermüdlich, dass ich schon meine gesamte Umwelt in den Wahnsinn getrieben habe und halbe Nächte durchgestrickt habe.

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    Aber es hat sich gelohnt, selbst bei unangenehm kühlen Temperaturen gehe ich nun tatsächlich gern aus dem Haus, schließlich muss ich ja meinen neuen Loopschal spazieren führen. Und jeden Passanten fragen: „Ist schön, ne? Hab ich selbst gestrickt – ich kann jetzt auch Zöpfe!“

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    Und um das noch deutlicher zu demonstrieren, musste die passende Mütze natürlich auch noch her. Das entsprechende Garn war schnell nachbestellt und nur 2 Tage später auch geliefert. Und bei der Mütze habe ich auch tatsächlich die Geduld aufgebracht, ein paar Bilder in der Entstehungsphase für Euch zu machen. Zumindest bei der ersten Mütze. Die ist leider ein wenig kurz und ein wenig krüppelig geworden. Also nochmal von vorn. Beim zweiten Versuch war ich dann auch gleich viel zufriedener und der Fellbommel durfte gleich auch noch obendrauf. Reiner Zufall übrigens, dass die Farben Haare – Mütze – Bommel so hübsch harmonieren…

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    Es macht einfach unglaublich viel Freude, wenn man mit den eigenen Händen etwas schaffen kann, dass dann auch noch so wundervoll aussieht und sich so angenehm trägt. Da ich vor Stolz fast platze, mussten natürlich Bilder von den beiden neuen Lieblingsteilen her. Spazieren gehen gehört ganz sicher nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen. Wenn ich also nach dem Frühstück auf die Idee komme, den Hausherrn zu nötigen, mit mir vor die Tür zu gehen, dann nur, wenn er sich gnädig bereit erklärt, die Kamera umzuschnallen und ein paar Bilder zu machen. Ein wenig Schnee ist noch übrig geblieben, der macht ein Mützenshooting auch gleich viel authentischer!

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    Und ja, ich gebe zu, es war ein schöner Spaziergang am Wochenende und wir hatten richtig viel Spaß. Der Schneemann ist nicht durch unsere eigenen Hände entstanden, er kam einfach plötzlich um die Ecke und hat geschrien: „Hallo, hallo, ich will auch mit auf’s Bild, guck doch mal, wie schön ich bin!“ Und das prachtvolle Kerlchen hat mir wunderbaren Schutz vor plötzlich herannahenden Wurfgeschossen geboten. Meine Schneebälle durfte ich leider nur gezielt neben den Mann werfen – nicht, dass die Kamera noch Schaden nimmt!

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    Glücklich und zufrieden waren wir dann nach einer Stunde wieder im Trockenen. Füsse eiskalt, Nase und Wangen stark gerötet, der Mantel voller Schnee. Aber die Ohren, die sind schön warm geblieben!

  • DIY | Statements überall

    Es gibt noch so unglaublich viele Sachen, die auf meiner To-Do Liste stehen und immer möglichst schnell umgesetzt werden wollen. Bei den meisten Projekten dauert es dann doch einige Wochen, bis ich mal in die Hufe komme. Aber die Idee von Astrid auf creativeLIVE hat mich gepackt und dazu gebracht, gleich mal ein paar Bögen von der transparenten, selbstklebenden Folie anzuschaffen, die man so vielseitig selber bedrucken kann. Das funktioniert sogar mit meinem ollen Tintenstrahldrucker. Und kaum sind die Folien eingetrudelt habe ich auch schon den ganzen Abend designt und gedacht und gedruckt und geschnitten – und dann alles aufgeklebt. Vom Ergebnis bin ich mehr als begeistert. Ob auf Tassen oder Kerzenleuchtern, plötzlich hat alles einen ganz besonderen Clou. Viel Arbeit ist das nicht. Die meiste Zeit hat tatsächlich die Denkarbeit gekostet. Wenn man schon einen DINA4 Boden in den Drucker einlegt, soll ja nach Möglichkeit auch gleich die ganze Seite bedruckt sein!

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    Astrid hat die Idee zu Weihnachten unglaublich kreativ umgesetzt, das ist jetzt schon wieder ein paar Wochen her. Schaut trotzdem auf jeden Fall mal bei Ihr vorbei. Sie sprüht zu jeder Jahreszeit nur so vor fantastischen Ideen. Mal ganz angesehen von den tollen Bildern…

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    Bei mir wurde jetzt alles beklebt, was sich nicht schnell genug bis in die hinterste Ecke des Schrankes verkrochen hatte. Die zu beklebende Oberfläche sollte möglichst glatt sein, so dass sich keine Wellen bilden. Bei der Tasse habe ich mit einem Fön nachgeholfen, dass es ein wenig glatter wurde. Leichte Ränder sind zu sehen, aber das ist nicht wirklich dramatisch. Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden und überlege schon, was ich nun mit den restlichen 9 Bögen so alles anstellen könnte!