Das Kissen kennt Ihr schon aus diesem Beitrag vom letzten Jahr, nur was es mit diesem Lederetikett auf sich hat, dass muss ich noch erklären. Ich finde ja solche Label ganz großartig, mit denen man seine eigenen Werke markieren kann. Leider ist es nur in recht großer Menge möglich, für sich selber welche anfertigen zu lassen. Vor sehr vielen Jahren habe ich mal Webetiketten machen lassen, die zwar längst nicht mehr das aktuelle Logo zeigen, aber dennoch immer wieder Verwendung finden. Ich habe noch sehr, sehr viele davon. Neue machen zu lassen kommt also nicht in Frage. Besonders schön fand ich immer geprägtes Leder… Und so war die Idee geboren, ein dummer Zufall brachte mich dann auf den Trichter, dass man das tatsächlich auch selber machen kann. Und es ist nicht einmal besonders schwierig und bedarf auch keiner großartigen Ausrüstung.
Man nehme also ein Stück möglichst dünnes Leder und schneide es grob zu. Eher mehr Rand lassen, abschneiden kann man ja später immer noch… Nun in eine Schüssel mit heißem Wasser und Backpulver geben (1 Pk. Backpulver auf 500 ml Wasser) und ca. 15 Minuten einweichen lassen. Das Leder aus der Schüssel nehmen und abtrocknen. Bei mir hat das Leder stark abgefärbt, also lieber Handschuhe anziehen und mit Küchenkrepp trocken tupfen. Das noch feuchte Leder dann auf eine erhabene Form geben. In meinem Fall war das ein kleiner Holzstempel mit meinem Logo. Ich könnte mir aber auch gut vorstellen, dass eine Sicherheitsnadel, ein schöner Schlüsselanhänger oder ein einzelner Buchstabe aus MDF (aus dem Bastelgeschäft) eine wunderbare Alternative ist. Da sind Eurer Phantasie keine Grenzen gesetzt. Nun so lange an den Kanten herumdrücken, bis sich die Kontur deutlich im Leder abzeichnet. Ich habe zudem ein Skalpell zur Hilfe genommen um die Konturen besonders stark auszuprägen. Das Lederstück nun glatt auslegen und dann heißt es warten, bis es wieder trocken ist.
Um nun das entstandene Lederlogo auch auf das Kissen zu bekommen, habe ich zunächst die Nahtlinie mit dem Skalpell und einem Lineal leicht in das Leder geritzt, mit Hammer und Nagel die Nähpunkte dann vormarkiert, damit es auch schön gleichmäßig wird. Es ist so auch viel einfacher, nachher durchzustechen und man erspart sich viel Mühe und zerpiekste Fingerkuppen. Danach dann mit der Schere das Etikett auf das endgültige Maß bringen. Jetzt muss es nur noch angenäht werden, das ging eigentlich auch ganz zügig. Ich habe den Faden einfach doppelt genommen in Ermangelung eines schönen, dicken Garns. Das habe ich leider recht lange vergebens gesucht. Vor dem Umzug habe ich damit zuletzt Kohlrouladen zusammengewickelt, soweit meine Erinnerung. Wo es derweil gelandet ist, werde ich dann wohl irgendwann durch Zufall erfahren…
Das Kissen ziert nun die Bank im Wohnzimmer und ist jetzt ein richtiger Hingucker. Nachdem ich noch so viele Lederreste habe, pirsche ich schon ein paar Minuten durch das Haus und frage mich, was denn nun sonst noch alles so ein Etikett gebrauchen könnte. Und ganz sicherlich fällt mir dazu bald etwas ein…
Viele liebe Grüße, Tanja
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