Meine ersten Kreationen habe ich auf der Nähmaschine meiner Oma umgesetzt. Im Laufe der Jahre kamen diverse Maschinen hinzu, eine 4-Faden-Overlock, später dann eine Industriemaschine, die so schwer ist, dass man sie allein nicht mal verrücken könnte und eben dieses schöne Stück, dass mir mein Vater damals von der Ostsee mitbrachte und liebevoll restaurierte. Einige Jahre hat sie im elterlichen Flur vor sich hin gestanden, nun nimmt sie einen Ehrenplatz in meiner Wohnung ein. Die Maschine ist versenkbar, aber es wäre so schade, den ostdeutschen Industriecharme zu verstecken. Wir haben nun nochmal alles gesäubert und geölt, einen neuen Riemen aufgespannt und eigentlich würde sie wieder einwandfrei laufen. Nur habe ich leider nie wirklich gelernt, mit dem Fußpedal umzugehen…
Das kleine Fach unter der Tischplatte ist recht praktisch, man kann allerlei Krimskrams unterbringen. Leider war im Laufe der Jahre der Schlüssel abhanden gekommen. Ein tatkräftiger Unterstützer hat nicht lange gefackelt, es zunächst mit einer Büroklammer und einem Schraubenzieher (ja, das geht!) vorsichtig geöffnet und mir dann einen alten Schlüssel zurechtgedremelt. Auf den passe ich jetzt besonders gut auf.
Sogar die Bedienungsanleitung ist noch vorhanden und so schön altbacken, dass sie stets auf dem Tischchen bereit liegt um einen interessierten Leser zu finden, der sich mit der Materie auseinander setzen möchte. Die kleine Glühbirne über der Nähplatte wurde erneuert und das Kabel der Beleuchtung ausgetauscht. Nun schenkt meine Nähmaschine abends auch noch ein sanftes Licht.